Trinkwasser: Versorgungslage deutlich entspannt

Trinkwasser: Versorgungslage deutlich entspannt

Das bislang sehr regenreiche Jahr 2024 hat einen positiven Effekt auf die Große Dhünn-Talsperre und damit auch auf die Leverkusener Trinkwasser-Vorräte: Zu Beginn des Sommers ist die Talsperre immer noch zu rund 97 Prozent gefüllt. „Einen so hohen Füllstand gab es zu diesem Zeitpunkt seit fast zwei Jahrzehnten nicht mehr. Beim Thema Trinkwasser in Leverkusen muss sich aktuell keiner Sorgen machen“, sagt Thomas Eimermacher, kaufmännischer Geschäftsführer der Energieversorgung Leverkusen (EVL).

Mehr als 60 Prozent des Leverkusener Trinkwassers stammen aus der Großen Dhünn-Talsperre. Insgesamt hat die Talsperre ein Fassungsvermögen von 72,8 Millionen Kubikmetern. Rund zwei Millionen Kubikmeter Stauraum sind zurzeit frei. Diese dienen nach Angaben des Wupperverbands dazu, große Regenmengen zu puffern. Zum Vergleich: Am 25. Juni 2021 betrug der Füllstand der Großen Dhünn-Talperre 45,1 Millionen Kubikmetern. „Deshalb mussten wir im Mai 2021 unseren Trinkwasserbezug aus der Talsperre wegen geringer Niederschläge reduzieren“, sagt Eimermacher.

Mit dem Wasserwerk Rheindorf hat die EVL in der Leverkusener Trinkwasserversorgung eine zweite große Säule und kann notfalls auch Wasser aus dem Wasserwerk Hitdorf der Currenta beziehen. Deshalb ist die Lage in Leverkusen grundsätzlich entspannter, als in Kommunen mit nur einer Säule im Trinkwasserversorgungssystem. „Im Wasserwerk Rheindorf hat sich der ohnehin relativ konstante Grundwasserspiegel durch den vielen Regen im vergangenen Jahr ebenfalls positiv entwickelt“, so Eimermacher weiter. In den kommenden Jahren wird es im Westen Nordrhein-Westfalens tendenziell eher nasser werden. „Abhängig vom jeweils betrachteten Klimamodell wird es mittelfristig mehr Niederschlag und Verdunstung geben, aber die potenzielle Gefahr von Starkregen-Ereignissen wächst ebenso“, sagt Alexander Boßhammer, Georessourcenmanager und bei der EVL zuständig für die Landwirtschaftskooperation. Dennoch könne es auch immer wieder zu Hitze- und Trockenperioden wie in den Jahren 2018 bis 2020 kommen.

Vor den ersten Hitzetagen des Jahres ist das Leverkusener Trinkwassernetz gut gewappnet. An Spitzentagen verbrauchen die Leverkusener bis zu 35.000 Kubikmeter Trinkwasser. Das entspricht etwa 14 olympischen Schwimmbecken. Bis zu 1.000 Kubikmeter können stündlich aus der Großen Dhünn-Talsperre nachfließen. Zusammen mit vier weiteren in der Stadt verteilten Trinkwasserspeichern stehen rund 15.000 Kubikmeter Trinkwasser zur Versorgung der rund 27.700 Hausanschlüsse zur Verfügung. „Damit können wir auch ohne Probleme die Verbrauchsspitzen in den Halbzeitpausen während der deutschen EM-Spiele auffangen“, sagt Thomas Eimermacher. Rund 534 Kilometer Wasserleitungsnetz bringen das Trinkwasser zu den Kundinnen und Kunden.

Obwohl die Versorgungslage in Leverkusen vergleichsweise gut ist, sollten die Leverkusener verantwortungsvoll mit der Ressource umgehen. Rasensprengen und Blumengießen sollte nicht in den Hitzestunden des Tages erfolgen. Am Abend oder am frühen Morgen wird für dieselbe Fläche weniger Wasser benötigt, da bei nicht direkter Sonneneinstrahlung weniger verdunstet.

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