Jährlich gewinnt die Energieversorgung Leverkusen rund 30 Prozent der benötigten Trinkwassermenge aus dem Wasserwerk Rheindorf. Zwei
Vertikalbrunnen und ein Horizontalbrunnen (jeweils 26 Meter tief) fördern dort Grundwasser an die Oberfläche. Das Grundwasser strömt vorwiegend aus östlicher Richtung dem Wasserwerk zu.
Bevor es zum Verbraucher gelangt, durchläuft das Grundwasser verschiedene Aufbereitungsstufen, um bestes Trinkwasser zu erhalten. Auf Grund der guten Rohwasserqualität reichen hier naturnahe Aufbereitungsverfahren aus. So durchfließt das Wasser beispielsweise vier nachgeschaltete geschlossene Schnellfilter, die mit Filtermaterial aus hartgebranntem Dolomit-Gestein gefüllt sind.
Zum Verbraucher fließt Trinkwasser, das zu 68 Prozent aus Grundwasser und 25 Prozent aus Talsperrenwasser besteht. Dieser Mischung wird zudem 7 Prozent Rheinuferfiltrat beigefügt. Genau wie beim reinen Talsperrenwasser können die Leverkusener stets sicher sein, dass Trinkwasser von allerbester Qualität zu ihnen nach Hause kommt.
Im vorindustriellen Zeitalter versorgte sich noch jede Familie in der Regel selbst mit Wasser aus Brunnen, Quellen oder einem offenen Gewässer. Da der Zusammenhang zwischen Grund- und Oberflächenwasser und die Gefahren der Verschmutzung durch Abwässer unbekannt waren, traten in den Städten wiederholt Seuchen auf. Das veranlasste auch die Gemeinde Opladen, die Trinkwasserversorgung 1902 mit dem Bau des Wasserwerks Rheindorf zu zentralisieren. Nach einem Jahr Bauzeit konnte 1903 die Wasserversorgung aufgenommen werden.